Bier und Sport – passt das zusammen?

Bier im Fußball
Passt Bier zum Sport? Und wenn ja, welches genau? Das populäre alkoholfreie Weizen oder ginge auch die klassische Variante? Das kommt ganz auf dein sportliches Ziel an. So lautet zumindest meine knackige Antwort an dieser Stelle auf die Schnelle.

Inhalt

Eine spezielle Biersorte für Sportler

Bier zählt nach wie vor zu den traditionsreichen Getränken dieser Welt. In Deutschland verteilte sich laut statista.com im Jahr 2019 die Produktion auf insgesamt 1542 Brauereien. Über 5000 Biersorten sind auf dem deutschen Markt erhältlich. In den letzten Jahren stieg der Anteil an Biermixtränken, sowohl mit Alkohol als auch alkoholfrei.

Zudem gibt’s inzwischen ein alkoholfreies “Proteinbier“, dem Aminosäuren zugesetzt wurden, so dass es dem klassischen Proteinshake durchaus Konkurrenz macht. Vorgestellt wurde die Marke Joybräu übrigens im Jahr 2018 auf der FIBO und erhielt prompt den FIBO Innovation & Trend AWARD in der Kategorie Lifestyle.

Bierkonsum in Deutschland

Statista.com gibt an, dass der Bierkonsum in Deutschland im Jahr 2019 durchschnittlich bei 99,6 Liter Bier (inklusive alkoholfreiem Bier) pro Kopf liegt. Spannend zu wissen: Der Absatz von alkoholfreien Bieren hat sich laut statistischem Bundesamt in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Zudem seien alkoholfreie Biere inzwischen beliebter als Biermischgetränke mit reduziertem Alkoholanteil.

Wusstest du, dass es inzwischen sogar den Internationalen Tag des Bieres gibt, der am 7. August alle Jahre wieder begangen wird?

Welches Bier ist nach dem Sport ideal?

Das kommt ganz auf deine sportliche Situation und Dein Ziel an. Was ich damit meine, erkläre ich dir an zwei Beispielen aus dem Fußball:

Ein Finalspiel im Fußball geht zu Ende. Wenn dieses Spiel für den Abschluss der Saison steht und danach ohnehin eine längere Pause ansteht, darf die Saison gebührend mit oder ohne Bier verabschiedet werden. Ganz nach gusto.

Läuft die Saison oder steht gar eine sogenannte Englische Woche mit mehreren Spielen innerhalb von 7 Tagen an, rückt eine schnelle Regeneration umso mehr in den Fokus. Diese Tatsache sollte idealerweise Teil der individuellen Errnährungsstrategie eines ambitionierten Fußballspielers sein. Alkohol schränkt eine optimale, das heißt schnelle Regeneration naturgemäß ein. Wer zielorientiert bei der Sache ist, wird automatisch auf einen moderaten Konsum von Alkohol achten. Selbstverständlich macht die Dosis auch hier das Gift.

Wer auf das gewohnte klassische Bier nach dem Sport ungern verzichten möchte, sollte nach einem intensiven Training oder nach einem Spiel zunächst wenigstens eine Kleinigkeit essen und sich danach auf ein kleines Bier beschränken. Gegen die alkoholfreie Variante spricht dagegen aus stoffwechseltechnischer Sicht überhaupt nichts.

Welche Biersorten sind isoton?

Vielleicht hast du bereits Begriffe wie „isoton“ oder „isotonisch“ auf Etiketten von Bierflaschen oder Bierdosen gelesen. In diesem Fall handelt es sich immer alkoholfreie Biersorten. Selbst wenn der entsprechende Hinweis fehlt, so gilt: Alkoholfreies Bier ist immer ein isotonisches Getränk bzw. eine isotone Lösung. Da stellt sich berechtigermaßen die Frage, ob man nicht während des Trainings oder Wettkampfs gar davon profitieren könnte. Zumal es ein Getränk wäre, was eher herb als süß schmeckt.

Grundsätzlich sind isotonische Getränke ziemlich genial, wenn’s sportlich um die Wette geht. Alkoholfreies Bier hat lediglich den Nachteil, dass der Gehalt an Kohlensäure den einen oder anderen unliebsamen Effekt mit sich bringt. Lästiges Aufstoßen und eine zügige Getränkeaufnahme stehen dank Kohlensäure der Aussicht auf eine kühle, herbe Erfrischung mitunter entgegen. Stell dir vor, du sollst schnell ein paar Schlucke eines kohlensäurehaltigen Getränkes bei einer Herzfrequenz von 160 oder mehr Schlägen pro Minute zügig trinken. Das gelingt eher wenigen Sportlern reibungslos. Wohl dem, der’s freudestrahlend schafft. Allein aus praktischen Gründen scheidet das alkoholfreie Bier während der Trainings- oder Wettkampfbelastung also aus. Auch wenn’s isotonisch ist.

Gut zu wissen ist ebenso, dass alkoholfreie Biere zwar isotonisch sind, aber dennoch zu wenig Natrium enthalten, um während eines Wettkampfes für einen raschen Elektrolytersatz zu sorgen. Wer viel und länger anhaltend schwitzt, sollte unbedingt an den Ausgleich der mit dem Schweiß verlorgen gegangenen Mineralstoffe denken. Während langanhaltender, intensiver Belastung deckt ein Iso-Getränk den Bedarf des Sportlers deutlich besser ab.

In welchem Bier steckt am meisten Zucker?

Malzbiere zählen zu den hypertone Lösungen und sind in puncto Zuckergehalt vergleichbar mit puren Säften und Erfrischungsgetränken wie Cola oder Limonade. Die Rede ist also von Getränken mit etwa 12 % Zucker an Bord.

Damit die ordentliche Portion an Zucker schließlich aus deinem Darm ins Blut übergeht, muss die zuckerreiche Lösung zunächst verdünnt werden. Dazu wird Wasser im Darm benötigt, was du während intensiver körperlicher Aktivität woanders deutlich besser gebrauchen kannst.

Kurzum: Malzbier ist wie Cola zwar in der Lage, dich mit einem kleinen Energieschub zu versorgen. Ein Plus an Wasser springt für deinen Körper dagegen nur bedingt heraus.

Warum passt alkoholfreies Bier zum Sport?

Während bei einigen Sportlern wie Bewegungsmuffeln ausschließlich die klassische Biervariante mit Alkohol zur Debatte steht, steigt die Nachfrage nach alkoholfreien Biersorten dennoch in beiden Gruppen.

Für den Sportler entscheidend und absolut „nice to know“ ist die Rolle des Alkohols im Energiestoffwechsel bzw. im allgemeinen Stoffwechselgeschehen im menschlichen Organismus. Warum ist alkoholfreies Bier nach dem Sport besser gesagt die klügere Wahl?

Grundsätzlich genießt Alkohol eine gewisse Vormachtstellung in Sachen Energieverbrennung. Zudem stellt Alkohol ein Zellgift für den Organismus dar und muss abgebaut werden. Das heißt, Alkoholkonsum führt zu einer anderen, und zwar zu einer katabolen Stoffwechselsituation. Im Vordergund steht nun der Abbau. Wenn ein Sportler ordentlich trainiert oder in einem Wettkampf sein Bestes gegeben hat, sind seine physiologischen Ziele nach dem Sport genau gegenteilig. Denn aus der katabolen Stoffwechselsituation soll zur anabolen gewechselt werden, um beispielsweise verbrauchte Kohlenhydratspeicher anteilig aufzufüllen und um Reparaturarbeiten an der Muskulatur zu starten. Aufbau und Abbau können zwar gleichzeitig stattfinden, aber niemals in optimaler Ausprägung.

Du musst dich also entscheiden: Möchtest du Aufbau oder Abbau? Alkohol nimmt dir die Entscheidung im Grunde ab. Geringe Alkoholmengen stellen einen Kompromiss dar.

Ist jedes Bier ein isotones Getränk?

Alle alkoholfreien Biersorten stellen aufgrund ihres Gehaltes an Kohlenhydraten eine isotone bis schwach Lösung dar. Dies orientiert sich in erster Linie an den enthaltenen kurzkettigen Kohlenhydraten und deren Anteil liegt bei durchschnittlichen 5 Prozent. Auch wenn das Etikett eines alkoholfreien Bieres die Begriffe “isoton” oder “isotonisch” vermissen lässt, so handelt es sich dennoch um eine isotones Getränk. Vollkommen egal, ob Pils oder Weizen – alle alkoholfreien Biere sind isoton.

Zum Vergleich: Wer Apfelsaft 1:1 mit Wasser verdünnt, erhält zum Beispiel eine 6%ige Kohlenhydratlösung. Sprich im alkoholfreien Bier stecken sogar etwas weniger Kohlenhydrate bei deutlich geringerer Süße.

Isotone Getränke bzw. Iso-Drinks für Sportler sind deshalb so populär, weil sie für eine rasche Bereitstellung im Blutkreislauf stehen. Sowohl gelöste Bestandteile wie Kohlenhydrate oder Mineralstoffe als auch Wasser profitieren davon.

Welche Nährstoffe alkoholfreies Bier von Natur aus enthält

Eine Flasche à 0,5 Liter alkoholfreies (Weizen-)Bier taugt tatsächlich als ziemlich cooler Durstlöscher. Isoton oder isotonisch sowieso. Allerdings mit Kohlensäure, versteht sich. Das hat die vergorene „Brause“ nun einmal so an sich. Von Natur aus sozusagen.

Die nachfolgenden Nährwertangaben beziehen sich auf 0,5 Liter alkoholfreies (Weizen-)Bier:

Brennwert105-125 kcal
Fett< 0,1 g
Kohlenhydrate22,0 -26,5 g
– davon Zucker9,2 – 18,0 g
Eiweiß2,75 g
Salz0,01 g
Folsäure (Vitamin B9)75 – 100 Mikrogramm
Vitamin B120,65 Mikrogramm
Alkoholgehalt: <0,5 % vol. alc. Das heißt, auch wenn “alkoholfrei” auf dem Etikett steht, so können streng genommen durchaus geringste Mengen an Alkohol enthalten sein. Nur muss dieser Anteil unter 0,5 Volumenprozent liegen.

Die harten Fakten bzw. Nährwertangaben machen alkoholfreies (Weizen-)bier zu einem attraktiven Getränk nach dem Sport. Isotonisch sind übrigens alle alkoholfreien Biere, da sich dies hauptsächlich am Gehalt an Kohlenhydraten im Getränk orientiert und dieser ist jeweils vergleichbar.

Zudem stecken nennenswerte Mengen an Folsäure (Vitamin B9) und Vitamin B12 in diesem eher herben Durstlöscher. Polyphenole, die zu den Sekundären Pflanzenstoffen zählen, sind ebenso im alkoholfreien (Weizen-)Bier enthalten. Einige Weizenbiere bieten (wer hätte es gedacht) immerhin 0,75 g Ballaststoffe an. Zum Vergleich: Pro Tag sollten idealerweise 30 Gramm Ballaststoffe bei dir zusammenkommen. Als Quelle dienen hierfür ausschließlich Pflanzen.

Für alle, die auf Gluten verzichten müssen, ist das klassisch gebraute Bier aufgrund der enthaltenen Braugerste in Form von Gerstenmalz und teils Weizenmalz leider tabu. Wie gut, dass einige Biermarken mittlerweile glutenfreie Biere anbieten und diese meist auch online erhältlich sind.

Welches Bier nach dem Sport?

Ob und welches Bier du nach deinem Training genießt, bleibt selbstverständlich deine Entscheidung.

Je intensiver und damit herausfordernder es für dich war, umso sinnvoller ist die alkoholfreie Variante mit Blick auf die Regenerationszeit. Denn diese würdest du unnötig verlängern, wenn du zu schnell zum alkoholhaltigen Klassiker greifst. Nimm‘ erst deine Regenerationsmahlzeit (post workout meal) ein und wenn’s denn doch ein klassisches Bierchen sein soll, sollte eins genügen. Idealerweise ein kleines. Die Dosis macht auch hier das Gift.

Außerdem darfst du dich an deinem sportlichen Ziel orientieren, wenn’s um die Frage nach dem passenden Bier nach dem Sport geht. Schließlich bist du dein eigener Chef. Na dann: Prost!

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